Was passiert eigentlich beim Einrenken?
Bei mir ist etwas rausgesprungen
Oft hört man den Begriff „Einrenken“ und denkt dabei, dass etwas wieder „reinspringen“ muss. Doch in Wahrheit gibt es in unserem Körper nichts, was wirklich herausspringt (und wenn wäre das ein Fall für die Notaufnahme). Bei Impulstechniken, auch HVLA-Manipulationen genannt, wird durch einen gezielten und sanften Impuls die Beweglichkeit von Gelenken verbessert und ein Reflex ausgelöst (Myostatischer Invers Reflex), welcher die Muskulatur aus seiner Schutzspannung befreit. Dabei wird nicht, wie oft vermutet, etwas verschoben oder „eingerenkt“.
Das 'Knack' Geräusch
Der berühmte „Pop-Sound“, den man bei einer solchen Manipulation hört, entsteht durch ein Phänomen namens Kavitation. In unseren Gelenken befindet sich eine Flüssigkeit, die sogenannte Synovialflüssigkeit. Durch den schnellen Impuls wird der Druck im Gelenk kurzfristig verändert, wodurch sich kleine Gasbläschen bilden und wieder auflösen – das erzeugt den typischen Knack- oder Pop-Sound.
Diese Techniken sind darauf ausgerichtet, Funktionsstörungen im Bewegungsapparat zu beseitigen und die natürliche Beweglichkeit wiederherzustellen. Man kann sich das wie bei einer klemmenden Tür vorstellen: Der Impuls ist wie ein sanfter Schubs, der die Tür wieder öffnet. Damit die Tür jedoch nicht wieder klemmt, muss sie regelmäßig bewegt und geschmiert werden. Genauso ist es bei unseren Gelenken und der Wirbelsäule: Um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, die zuvor gestörten Bereiche durch gezielte Übungen und regelmäßige Bewegung aktiv zu stabilisieren und geschmeidig zu halten. So wird die neu gewonnene Beweglichkeit erhalten und der Körper bleibt langfristig gesund und funktional.